Blog

Über diesen Beitrag aus dem Gießener Anzeiger haben wir uns sehr gefreut – die Seedballs zu diesem Projekt stammen nämlich aus unserem Haus…..

Brauner Rasen ade: Es blüht so schön in Gießens Curtmannstraße
Erschienen am 07.08.2019 um 17:00 Uhr, zuletzt geändert am 07.08.2019 um 19:18 Uhr
Lösungsansätze gegen das Insektensterben sind auf allen Ebenen gefragt. Ein gutes Beispiel hierfür ist seit diesem Sommer in der Grünberger Straße, Ecke Curtmannstraße, zu finden.

Hier fühlen sich Hummeln und Bienen wohl: blühende Wiesen im Bereich Curtmannstraße/Grünberger Straße. Foto: Pflüger

Von Felix Pflüger

GIESSEN – In Zeiten von immer kleiner werdenden Insekten- und Vogelbeständen sind kreative Einfälle für Lösungsansätze auf allen Ebenen gefragt. Ein gutes Beispiel hierfür ist seit diesem Sommer in der Grünberger Straße, Ecke Curtmannstraße, zu finden: der geschäftsführende Vorstand der Gießener Heinrich-Cloos-Stiftung, Lothar Schüler, sowie der Hausverwalter der ansässigen gut 80 Wohnungen der Stiftung, Michael Menges, hatten gemeinsam die Idee, eine Blumenwiese zur Aufwertung des Grundstückes anzulegen. „Bei großer Trockenheit im Sommer wird normaler Rasen schnell braun und ist unschön anzusehen. Stattdessen haben wir nun eine schön blühende Wiese“, betont Schüler. Viele Flächen lägen in der Stadt brach, obwohl sie für eine Erhöhung der Insektenattraktivität geeignet wären.
Anfangs habe es unter den Anwohnern noch gewisse Vorbehalte gegen das Projekt gegeben. „Viele befürchteten beispielsweise Massen von Bienen oder anderen stechenden Insekten“, so der Vorstand. Allerdings habe man schnell angefangen, alle als Beteiligte mit ins Boot zu holen. So waren es die Bewohner der Immobilie selbst, die die Blumenwiese mithilfe von sogenannten „Seedbombs“, also Kugeln aus Samen und Substraten wie Ton, anlegten. Außerdem sind sie jetzt für das Gießen der Wiese zuständig. „Auf einmal haben die Anwohner festgestellt, dass nun auch viel weniger Hunde ihr Geschäft auf dem Rasen verrichten und das jetzige Beet viel schöner anzusehen ist als trockener Rasen“, stellt Schüler begeistert fest.
Der Bereich schmiege sich nun perfekt in die dahinter liegende Parkanlage ein. „Im Frühjahr lassen wir die blühende Fläche einmal mähen, anschließend treiben die Blumen von alleine wieder aus“, so Menges. Dies sei durch die Verwendung von mehrjährigen Pflanzen sichergestellt. Die Idee gefiel dem Geschäftsführer der Hausverwaltungs-GmbH Menges sogar so gut, dass er sie bereits auf einigen Eigentümerversammlungen seinen Kollegen zur Nachahmung empfohlen hat. Außerdem wurde die Wiese komplett von Menges finanziert.
„Dieses Thema ist mir eine Herzensangelegenheit, und ich hoffe, dass uns noch viele folgen werden“, unterstrich der Hausverwalter.